Die meisten von uns kenne es, wir fangen eine Diät an, sind super motiviert, oft auch erfolgreich, aber irgendwann war es das. Es geht nicht mehr weiter, wir fallen aus dem Programm, die Abnahme stockt oder geht sogar in die ganz falsche Richtung.

Fazit: Die Diät ist gescheitert!

Aber warum?

Es ist schwer das Verhalten zu ändern

Wir sind Gewohnheitstiere und es ist schwer das eigene Verhalten dauerhaft zu ändern. Es ist machbar, aber es erfordert viel Selbstdiziplin und ist anstrengend. Nur zu leicht fallen wir in gewohnte, über Jahre gepflegte und bequeme Verhaltensweisen zurück.

Motivation lässt schnell nach

Wer eine neue Diät beginnt (ja, ich weiss, es ist keine Diät, sondern eine Ernährungsumstellung), ist anfangs meist hoch motiviert. Viele Programme lassen uns diesen Drive aber nicht nutzen. Obwohl es gerade am Anfang oft leicht fällt im Budget zu bleiben – egal ob Kalorien oder Points – wird man häufig genötigt, eine gewisse Menge zu essen. Das ist unserer Ansicht nach falsch. Wenn es gut läuft, muss man es geniessen und den Schwung mitnehmen. Das führt dann auch zu einem Erfolg auf der Waage und das führt zu zusätzlicher Motivation.

Wenn es also gut läuft, dass lass es auch gut sein. Freue Dich!

Das Umfeld ändert sich nicht

Wir sind motiviert und bereit unser Leben zu ändern, aber unser Umfeld bleibt meist gleich. Viele von Euch kennen die demotivierenden, ja sabotierenden Sprüche des Umfelds:

  • Du hast doch sicher jetzt genug abgenommen.
  • Du nimmst zu schnell ab, das ist ungesund.
  • Du musst dies oder das essen.
  • Pass auf, dass Du nicht magersüchtig wirst.
  • Nur Hunde stehen auf Knochen
  • uvm. (schreib uns einen Kommentar, was Du schon zu hören bekamst)

Auch, wenn wir wissen, dass diese Kommentare oft neidgeprägt sind und auf eine Unsicherheit des Senders hindeuten, so können sie uns dennoch demotivieren, verunsichern und verletzen.

Essen zu bestimmten Zeiten

Viele Ernährungsprogramme nötigen uns zu einer festen Uhrzeit zu essen. Ein berühmtes Beispiel ist: „Du musst frühstücken“. Eine Metastudie fand heraus, dass schlanke Menschen im Durchschnitt regelmässiger frühstücken, als dicke Menschen. Daraus den Rückschluss zu ziehen, dass man eher schlank wird, wenn man frühstückt, finde ich schwierig. Das ist ein bisschen wie: Menschen mit langen Haaren kämmen sich länger, wenn Du Dich also länger kämmst, hast Du automatisch auch längere Haare (egal, wie oft Du zum Friseur gehst).

Man trickst das Programm aus

Je länger man in einem Programm ist, umso besser lernt man es kennen. Oft schafft man es sogar sich neue Gewohnheiten anzueignen, aber man sucht sich auch gerne Ersatzbefriedigungen. Viele Programme bieten solche Lücken an, die, wenn sie erst gefunden sind, die Abnahme erschweren, wenn nicht gar verhindern können.

Die Motivation nimmt ab, die Ausnahmen nehmen zu.

Das Leben hat seine Höhen und Tiefen und so ist es, egal, ob wir gerade auf Diät sind oder nicht. Wir haben gute Tage und wir haben schlechte. Das Problem bei schlechten Tagen in eine Diät ist, dass sie nicht gerne alleine sind. Schlechte Tage ziehen mehr schlechte Tage an und wir fallen nur allzu leicht in eine „ist jetzt auch egal“-Haltung. So nach dem Motto: Es ist erst Mittag und ich habe jetzt schon zu viel gegessen, dann ist es auch egal, wenn ich den Rest des Tages schlemme.

Das war es dann leider noch nicht, der Teufelskreis geht weiter. Nach einem schlechten Ernährungstag folgt gerne ein Rückschlag auf der Waage, dieser demotiviert und zusätzlich.

Oft fühlen wir uns auch schon zu sicher in der neuen Ernährung – gerne wird das Ernährungstagebuch mit der Zeit nicht mehr konsequent geführt. Das ist dann auch häufig der Anfang vom Ende.